Deshalb bin ich mit den Jahren auch auf den Geschmack gekommen mit den Länderbahnfahrzeugen. Früher hatte ich die immer abgelehnt. Heute mag ich gerade deshalb auch die englischen Dampfloks gerne -> Die hatten auch Mut zur Farbe.
Bei den DB- Farben nach der Epoche IV fand ich die Lätzchenmode und das schnell verschossene hellrot doof. Schön finde ich, daß es gerade durch die privaten Eisenbahnunternehmen auch wieder mehr Vielfalt gibt. Aber letztlich ist das ja auch alles eine Geschmackssache
VG
Heiko

Hallo

Farbe ist bekanntlich Geschmackssache, darüber kann man nicht streiten.
Aber man kann natürlich darüber diskutieren welchen Nutzen die Farbe hat.
Ich der Länderbahnzeit waren die Loks und auch Wagen meist bunter als später zur Reichsbahnzeit.
Man stellte aber wohl fest, das alles was nicht schwarz lackiert war, schnell verschmutzte und dadurch unansehnlich wurde. Der Aufwand war groß und teuer die Loks wieder ansehnlich herzurichten. Spätestens im 1. Weltkrieg wurde auf einen einfachen Anstrich wert gelegt.
Bei den Wagen war es ähnlich. Güterwagen waren wohll immer dunkel angepinselt. Aber bei den Personenwagen wagte man mehr Farbe.
Gutes Beispiel war Preußen. Da hatte jede Wagenklasse eine andere Farbe. Ich habe mal gelesen, dass die Fahrkarten der jeweiligen Klasse die entsprechende Farbe hatte. Das sollte wohl auf dem Lande noch häufig vorkommenden Analphabetismus entgegenwirken. Man brauchte nur die Farbe der Fahrkarte mit dem Wagen zu vergleichen und schon saß man im richtigen Wagen. Wie gesagt, ich habe es mal gelesen, wo kann ich jetzt nicht sagen.
Das Prinzip der unterschiedlichen Farbe zur Wagenklasse hat man mit den Pop- Farben wieder aufgegriffen, aber aus einem andern Grund.
Bis ende der 60er Jahre waren Dampfloks schwarz, E-Loks grün oder blau, Dieselloks und Triebwagen rot.
Aber keine Regel ohne Ausnahme.
Auch in den 30ern wollte man besondere Züge auch farblich hervorheben.
Der Henschel-Wegmannzug war ebenso zweifarbig wie der Rheingold, Karwendel Express oder die Dieseltriebwagen. Anfangs waren nur die Schnelltriebwagen zweifarbig, die normalen Personenzugtriebwagen waren grün. Es waren eben Personenwagen mit Motor.
Bei der DB war es ähnlich. Auch da gab es Ausnahmen. Das blaue F- Zugnetz, der Rheingold und die TEE- Züge.
Aber da fing es schon an, konsequent wurde sich bis heute zu keinem Zeitpunkt an den jeweils festgelegten Farbschema gehalten.
Der VT 08 war rot, obwohl er im Blauen F- Zugnetz lief. Rot war aber auch jeder andere Triebwagen, vom Schienenbus bis zum VT 12.0.
Rot waren Schlaf und Speisewagen sowie auch Gesellschaftswagen.
Halbspeisewagen hingegen waren anfangs grün bzw. blau und nur durch einen Schriftzug wurde das Speiseabteil gekennzeichnet.
Die so genannten Kakadu- Speisewagen kamen erst Mitte der 60er auf.
Der Rheingold von 1962 war etwas besonderes was den Komfort und Geschwindigkeit betraf. Da musste ein besonderes Farbkleid her.
Ende der 60er merkte die Bundesbahn, das mit ihrem tristen dunklen Farben kein Staat zu machen war.
Wie viel schiker war es doch, in den damals schon bunten Reisebussen einzusteigen als in einem tristen grünen Zug. Von den eleganten silbernen Fliegern ganz abgesehen.
Deshalb hat man mit den Popfarben experimentiert. Ohne das jetzt einzeln auszuführen, das würde eine ganze Seite füllen. Man hat verschiedene Farbkombinationen mit der Wagenklasse verbinden wollen. Grundfarbe war aber immer ein lichtgraues Farbband bis kurz vor den Fenstern.
Was auf dem Reisbrett oder im Modell noch schön aussieht, erwies sich im Alltag als schlecht praktikabel. Ausgerechnet der Wagenteil der im Betrieb als erstes durch Bremsabrieb und sonstigen Verunreinigungen verschmutzt wurde, war in einer hellen Farbe gehalten.
Als zweites waren es auch die gemischten Wagen die, dem eigentlich nicht schlecht durchdachte Farbsystem, entgegen wirkten.
Beispiel. Das zu letzt gültige „Pop Farbsystem“ hatte für die 2. Kl. Ein blaues Fensterband, für die erste ein Oranges, Schlaf und Speisewagen ein Rotes, Liegewagen ein lila und Packwagen ein grünes Fensterband wie die Postwagen.
Was aber hat ein 1/2. Kl. Wagen? Da hat man einfach das orangene Fensterband genommen, und bei einem Halbgepäckwagen ein Blaues. Das hatte auch kein System mehr.
Die dann folgende ozeanblau/ beige Farbepoche war da schon etwas konsequenter. Bis auf die TEE-Züge und S-Bahn sollte alles wie es später hieß türkis/beige lackiert werden.
Aber auch hier wieder Ausnahmen. Alle Loks und Wagen, die in den nächten Jahren ausgemustert werden sollten, wurde ausgenommen. Bei einigen E 18, E 44 und E 94 hat man aufgehört. Ebenso wurden Köf 1 und 2 nicht mehr umlackiert. Ach die Silberlinge wurden ausgenommen, da sie keine Farbe benötigten.
Über das Farbschema wurde oft heiß diskutiert. Jetzt wo es verschwunden ist kommt Nostalgie auf und es werden sogar wieder Museumsloks in dem Farbschema lackiert.
Fackt ist, es gibt Loks denen stand es, und anderen wieder nicht. Das hing auch oft von der jeweiligen Aufteilung ab. Hat man die Loks nur einfach bis zum Bauch türkis und darüber beige lackiert sah es schlecht aus. Beispiel 110,111,140,141,150, 220/221.
Hat man aber eine andere Aufteilung, wie bei der 103, genommen sah die Sache schon anders aus. Beispiel: 215, 216, 217,2 18, 181,184. oder wie die 211/212/213, 290, 332, da hat man die ganze Lok in türkis lackiert und nur an den Enden eine beige Kontrastfläche geschaffen.
Ein schönes Beispiel ist auch die 181.2. Die ersten loks wurden noch in Blau ausgeliefert, die letzten in t/b. Besser sah sie meiner Meinung nach in t/b aus, irgendwie zeitlos modern.
Oder wie hätte eine 111 in blau ausgesehen? Es gab mal eine Aprilscherzlok eines Händlers. Die 111 in blau wirkte nicht, allerdings in t/b war es auch nicht viel besser.
Aber den heutigenneuen Loks hätte t/b auch nicht gestanden.
Das für mich beste Fahrschema bei Wagen hatte man ende der 80er mit den Pastell und Mintfarben.
InterCity rot, IR blau, Nahverkeht mint und S-Bahn organge/gelb jeweils mit grau/weißem Farbband bis kurz unter den Fenstern. Auch wieder das Verschmutzungsproblem. Aber die Zuggattung hätte man sofort erkennen können wenn es den jemal so umgesetzt worden wäre.
Das Himbeerrot der Loks war aufgrund der Farbqualität schlecht. Aber auch weil einfach die ganze Lok einfarbig war bis auf das Lüfterband.
Da wäre es heute einfacher, Fernverkehr weiß, Nachverkehr rot, wenn, ja wenn nicht selbst die DB davon abweichen muß. Einige bundesländer verlangen Züge in den landesfarben oder was man gerade so haben möchte. Dazu noch die privaten und das Farbenpottporree ist komplett.
Aber, das muß ich persönlich zugeben, das kräftige Verkehrsrot der Loks und Triebwagen steht den meisten Fahrzeugen nicht schlecht. Die 111 sieht gut aus, die euen Loks ebenfalls, ja selbst der 212 oder 218 oder 181 steht es gut. Der 628 sieht damit fast noch besser aus als im mintgrün. Das liegt aber sicher auch daran, das ,man im Gegensatz zum Himbeerrot mit Lätzchen den Rahmen der Lok farblich abgesetzt hat.
Heute will man nicht nur eine Fahrkarte verkaufen, sondern ein Produckt so wie ein Autohersteller oder sonst wer auch.
Da spielen neben vielen anderen Faktoren auch das Erscheinungsbild und der Wiedererkennungswert eine wichtige Rolle.
Die weißen ICEs kennt fast jedes Kind und Erwachsene als Superschnellzug wieder.
Das gab es früher schon mal bei den TEE oder auch den InterRegio Zügen. Das waren Marken die man an der Farbe erkannte. Auch der grüne FlixTrain kann so was werden.
Mir Farbe verbindet man etwas, ein Gefühl.
Jeder verbindet etwas mit Farben. Für mich z.B. wenn ich 70er Jahre höre denke ich an Bunt, Farbig irgendwie. Bei den 80ern mehr an dunkle Farben. Obwohl, bei näherer Betrachtung waren gerade die 80er eigentlich auch für mich bunt mit viel Sonne und so. Ist komisch. Ich kenne eine Lehrerin die verbindet mit Buchstaben auch Farben.
Wenn man als Verkäufer eines Produkts die Farbe trifft die von den meisten als angenehm und positiv wahrgenommen wird, hat man schon die halbe Miete.
Bei der DB kann man aber noch so schöne Farben auswählen, wenn die Wirklichkeit nicht mit den Versprechen übereinstimmt, nützt das nichts. Oder welche Farbe hat „ Störung im Betriebsablauf“ „ Zug fällt aus“ „Witterungsbedingter Zugausfall“ „Zug auf unbestimmte Zeit verspätet“ „Klimaanlage ausgefallen“ „ Triebfahrzeugstörung“ „ Personenunfall“
„Eingefrorene Weiche“ Witterungsbedingte Einstellung des gestammten Zugbetriebs“? ( Einstellung des gesammten Zugbetriebs gab es zum ersten und letzten mal bei der alten Bahn am Tag der Kapitulation, einen Tag später fuhren schon wieder Züge).
Ja, die Farbe währe wohl ein kräftiges Grau bis Schwarz.

Grüße
Dietmar

Zitat von Dietmar im Beitrag #7

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Gutes Beispiel war Preußen. Da hatte jede Wagenklasse eine andere Farbe. Ich habe mal gelesen, dass die Fahrkarten der jeweiligen Klasse die entsprechende Farbe hatte. Das sollte wohl auf dem Lande noch häufig vorkommenden Analphabetismus entgegenwirken. Man brauchte nur die Farbe der Fahrkarte mit dem Wagen zu vergleichen und schon saß man im richtigen Wagen. Wie gesagt, ich habe es mal gelesen, wo kann ich jetzt nicht sagen.

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Zitat von luwoe im Beitrag #3

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...Schöne Züge...

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Zitat von luwoe im Beitrag #3

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...soweit ich das sehe ging Meh-Dorn bereits vor seiner Amtszeit das Geld zur Umlackierung der Loks aus .
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Zitat von Stefan im Beitrag #11

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Zitat von Dietmar im Beitrag #7

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Gutes Beispiel war Preußen. Da hatte jede Wagenklasse eine andere Farbe. Ich habe mal gelesen, dass die Fahrkarten der jeweiligen Klasse die entsprechende Farbe hatte. Das sollte wohl auf dem Lande noch häufig vorkommenden Analphabetismus entgegenwirken. Man brauchte nur die Farbe der Fahrkarte mit dem Wagen zu vergleichen und schon saß man im richtigen Wagen. Wie gesagt, ich habe es mal gelesen, wo kann ich jetzt nicht sagen.

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Hallo Dietmar,
ich weiss nicht wo Du das gelesen hast, aber ich habe in der Quiz-Sendung "Wer weiss denn sowas" gesehen dass das richtig ist. Aus dieser Zeit stammt der Ausspruch "das Gleiche in grün" und meint die selbe Strecke, die der vorhergehende Fahrkartenkäufer gekauft hat in der anderen Wagenklasse.


Gruß
Stefan

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Hallo Lutz,

Orient- Himbeer- Altrot, da krig ich Demenz, fehlt nur noch Flamingo und Flieder
Warum gab es die von Dir fotografierte Kombi? Steuerwagen unpässlich? Steuerung der schiebenden 101 unpässlich?

Gruß
Stefan