Vor mir lag ein Berg an Einzelteilen einiger 20/56. Die Rahmenteile waren fast alle von Zinkpest befallen. Meistens reicht ein kritischer Blick und sie zerfallen in einen Haufen Metallstaub. Dies war Anlass, zu überlegen, wie sich zumindest Teile retten lassen. Ein erster Schritt war, Teile der Lok zu zeichnen.
Auf dem Stammtisch konnte ich nur die 3D Konstruktion am Bildschirm zeigen. Inzwischen sind die meisten Teile, die ich zum Drucken gegeben habe, eingetroffen. Ich zeige euch ein paar Bilder von den "Drucklingen":
Bild entfernt (keine Rechte)Dies sind Signalabdeckungen. Diese Teile wurden Oberflächengeglättet und gefärbt. Die Oberfläche ist allerdings immer noch leicht raub.
Bild entfernt (keine Rechte)Zu erkennen sind die kleinen geschlitzten Zapfen mit ca. 2mm Durchmesser. In die Zwischenräume habe ich noch Abdeckplättchen für die BR42 Zylinder gepackt.
Bild entfernt (keine Rechte)Hier sind Rahmenteile, Getriebedeckel und Bürstenplatte provisorisch zusammengesetzt. Meine Überlegung ist, die Hauptplatten aus Messing zu fertigen und die Anbauten aus Kunststoff zu ergänzen.
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Bild entfernt (keine Rechte)Die roten Teile waren alle in diesem "Druckling".
Bild entfernt (keine Rechte)Hier das gleiche nochmal für die schwarzen Teile. Zylinder, Entkupplungsteile und Lampenhalter
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Bild entfernt (keine Rechte)Hier sind die Drehgestelle. Ein Satz in der ganz alten Ausführung, ein Satz in der neueren Ausführung.
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Für mich ist es einfach ein Experiment, um zu sehen, wie weit man mit modernen Techniken kommt. Die Teile sind aus Kunststoff im SLS Verfahren (selektives Laser sintern) erstellt worden.
Die Oberflächen sind leicht rauh. Auffällig ist, daß die meisten Löcher oval sind. Eine 3 mm Bohrung hat beispielsweise 3 mm in einer Ausrichtung und ca. 2,8 mm in der um 90° gedrehten Ausrichtung. Auch bei Schrägen sind keine Stufen zu erkennen.

Ob diese Experiment zum Erfolg führt, weiß ich noch nicht. Spannend ist es auf jeden Fall.

Gruß
Gerhard

Hallo Reiner,

der Kunststoff heisst PA2200. Infos zu Materialeigenschaften findet man im Netz u.A. bei der Firma EOS.
Ein Teil fehlt noch. Das habe ich im Material PA3200 bestellt. Dies ist ein glaskugelverstärktes Material. In den Beschreibungen steht es immer so, also nicht glasfaserverstärkt.
Die Teile scheinen recht stabil, aber nicht spröde zu sein. Man kann sie leicht mit dem Seitenschneider vom Baum trennen. Aufbohren, Gewindeschneiden, fräsen und abdrehen geht gut. Bei der Bearbeitung kommt natürlich die helle Farbe wieder zum Vorschein. Das Granulat ist nicht farbig. Die Farbe ist auch nur in der äußeren Schicht. Die Oberfläche ist wesentlich rauer, als man es von Spritzgußteilen kennt.
Man kann natürlich nicht erwarten, daß die Teile so fest sind wie Zinkdruckguß (ohne Pest), oder auf's 1/100 genau sind.
Zu den anderen Punkten kann ich (noch) nichts sagen.

Gruß
Gerhard